Eine Frage zur Klimakrise wird zum Projekt

Wie kann man sich aus einer Weltsicht, die dem Lebendigen und auch dem Spirituellen Raum gibt, in der aktuellen Klimakrise orientieren? Vier Jahre lang stand diese Frage im Mittelpunkt eines Projektes, das eine naturwissenschaftliche Fragehaltung mit der Forschung im Lebendigen zu verbinden sucht.

Das Projekt

Die Frage, was Anthroposophie dazu beitragen könnte, um die Klimakrise besser zu verstehen, wurde auf dem Höhepunkt der Klimademonstrationen 2019 am Quellhof, einem Seminar- und Tagungshaus in der Nähe von Stuttgart, intensiv diskutiert. In der naturpädagogischen Abteilung des Hauses bringen viele jungen Menschen ihre drängenden Fragen sein, außerdem beherbergt der Quellhof mehrere unterschiedliche Ausbildungen in von der Anthroposophie inspirierten Wahrnehmung- und Meditationsschulungen – ein Zusammenbringen beider Bereiche lag also nahe.

Als Vorbereitung für ein Klimacamp für Jugendliche im Sommer 2020 haben einige der Dozentinnen und Dozenten gemeinsam mit dem Quellhofteam begonnen, aus ihrer jeweiligen Arbeitsperspektive heraus neue Fragestellungen zum Thema Klima zu entwickeln

So entstand schließlich das Projekt „Alchemie der Klimakrise“, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Anthroposophie, Geologie, Bildekräfteforschung und Geomantie.

Die Forschung

Über vier Jahre hinweg wurde die Rolle von CO2 als Treibhausgas, in den Naturkreisläufen der Erde und als stofflicher Vermittler zwischen dem pflanzlichen und menschlichen Leben auf der Erde untersucht.

In Feld- und in-vitro-Versuchen verfolgte das Team das Verhalten von CO2 in der lebendigen und atmosphärischen Umwelt und untersuchte es mit Methoden der Bildekräfteforschung und der Geomantie. Im Zentrum stand die Frage nach den inneren Qualitäten von CO2 und ihrer Interaktion mit den verschiedenen Naturreichen. So sind vielfältige Erfahrungen auf der Ebene des Stofflichen, des Lebendigen und auch des Seelisch-Geistigen entstanden.
Eine kleine Beobachtungsübung mag veranschaulichen, wie Gedankenbildung und Atemtätigkeit zusammenhängen und welche Folgen für die Umwelt dies haben könnte. Hier kann man es nachlesen und selbst ausprobieren:

Zur Übung

In kleinen Kolloquien wurden schließlich die Ergebnisse der Arbeit vorgestellt und diskutiert. Dabei wurde nach einer Sprache gesucht, die das Erfahrene möglichst voraussetzungslos vermitteln kann.

Die Resultate

Im Projekt hat sich eine Vielfalt von lebendigen Zusammenhängen erschlossen. Zusammenhänge, die weit über die chemisch-physikalischen Prozesse von CO2 hinausgehen, in der Umgebung wirksam werden und Pflanzen und Menschen beeinflussen. Zusammenhänge, die deutlich machen, dass Moral und Bewusstsein der Menschen wesentliche Mitgestalter in den Lebenszusammenhängen unserer Erde sind.

Das Ergebnis der Arbeit zeigt, welche immense Bedeutung es hat, wie und aus welcher Quelle CO2 generiert wird, und welche menschlichen Intentionen damit verknüpft sind. Die Natur ist ein Ganzes und reagiert als lebendiger Organismus auch auf seelische und geistige Impulse. Als Menschen sind wir mit ihr untrennbar verbunden. Und so verändern wir das Klima nicht nur mit unseren Emissionen, sondern auch mit jeder kleinen Tat, ja – mit jedem Atemzug und auch mit jedem Gedanken. „Alchemie der Klimakrise“ berichtet von dieser Verbundenheit.

Das steht im Buch:

Warum ein Blick auf die Klimakrise einen Blick in das eigene Innere benötigt und was dabei herauskommt. Wie das Denken mit dem Leben zusammenhängt. Wie aus der universalen Alchemie eine naturwissenschaftliche Chemie wurde und wie sich diese ins Lebendige weiterentwickeln lässt. Warum CO2 eine Voraussetzung für das Leben auf der Erde ist und wie es dort wirkt. Wie die Genese des CO2 das Atmosphärische beeinflusst und wie die Pflanzenwelt damit umgeht. Welche Konsequenzen sich aus unserer Arbeit ergeben. Und was man tun kann.

Übung

Der Atem verbindet uns in intimster Weise mit der Welt. Und in unserem Innern verwandelt er sich in die eigene Gedankentätigkeit.


Sitze ruhig und beobachte deinen Atemfluss, ohne etwas verändern zu wollen. Dann lege den Fokus der Beobachtung auf das Ausatmen: Wie fließt der Atem, wenn du ruhig atmest?

Denke möglichst abstrakte, dingliche Gedanken: Zum Beispiel über Busfahrpläne, die Steuererklärung, oder lies etwas auf dem Smartphone. Wie erlebst du jetzt dein Ausatmen?

Denke an etwas Lebendiges, zum Beispiel eine wachsende Pflanze. Verändert sich das Ausatmen, die Qualität der ausgeatmeten Luft? In welcher Weise?

Versuche, innere Ruhe herzustellen und dein Denken offen und empfänglich zu machen. Dann rufe darin einen meditativen Gedanken auf. Zum Beispiel: „Die Weisheit lebt im Licht.“ Wie fließt dein Atem dabei?


Für die meisten Menschen, die diese Übung ausprobiert haben, waren folgende Erfahrungen deutlich:

Während beim gegenständlichen Denken der Atem flach, schwer, (seelisch) dunkel und fest nach unten strömt, wird beim Nachdenken über Lebendiges ein leichtfließendes, perliges, lichtvoll-farbiges Ausströmen empfunden. Im meditativen Zustand wurde dann gar nicht mehr „Atem“ erlebt, sondern eine lichtdurchwirkte, teils beglückende Einheit von Innen und Außen.

In diesem Experiment kann erfahrbar werden, dass unser Denken unmittelbar verändernd wirkt auf das, was wir der Welt jede Minute mehrfach von uns mitgeben: unseren lebendigen Atemstrom.

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Was ist Geomantie? Was sind Bildekräfte?